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​  Offener, weltweiter Wettbewerb    Neue Bauakademie Berlin - Programmwettbewerb, architektonisches Konzept    I    2017                                       

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  Bauakademie Berlin
   

  Entwicklung einer neuen Gestalt und eines Nutzungskonzepts für das Gebäude an der Stelle des im Krieg zerstörten Schinkel'schen Baus
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Historische Aufnahme vom Areal mit dem Gebäude von Karl Friedrich Schinkel 
                                          Architektonisches  Konzept
  

„Baukultur“

Das architektonische Konzept der neuen Bauakademie entwickelt sich aus dem Gedanken, das ursprüngliche Bauwerk von Schinkel erkennbar zu machen. Seine charakteristischen Merkmale wie das Rastersystem, die imposante Treppe im Mittelpunkt oder auch die markante Fassade dienen als Ausgangspunkt für eine Transformation in eine zeitgemäße Formensprache, was im nächsten Schritt durch moderne Elemente kontrastvoll ergänzt wird.
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Der Entwurf nimmt bei seinem Volumen, der Materialität und der strickten Fassadenrasterung Bezug auf sein „Vorbild“, auch die markante Kleinteilung der Fensterflächen erinnert daran.
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​Elemente wie die aufwendige Ornamentie-rung oder auch der kronenartige Dachab-schluss dagegen finden in einer abgewand-ten, übersetzten Form Verwendung. Ein kunstvoller Umgang mit dem Backstein als Material rückt in den Vordergrund und so wird als Fassadenthema ein Wechselspiel systematisch-skulptural geknickter Fass-aden-Inlays, sowie abwechselnd konkave und konvexe Pilaster eingesetzt. Auch der Attikaabschluss ist auf der unteren Seite wellenartig geknickt und nimmt dem Gebäude die Massivität.


Der stärkste Kontrast wird über die groß-zügigen Glaskörper an der Nordost- sowie Südwestecke gebildet, die als Einschnitte den Backsteinwürfel zu seiner Umgebung hin öffnen und ein starkes Wechselspiel von Innen und Außen erzeugen. Während sie das Gebäude transparenter wirken lassen, sorgen sie im Innenraum als große Lufträume ebenenübergreifend für Blickbeziehungen und bewirken so vertikalen Raumfluss über alle Geschosse.
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Nutzungskonzept

Die Glasvolumen kennzeichnen die Hauptfoyers des Gebäudes, über welche der Besucher in das Erdgeschoss gelangt. Dieses beherbergt öffentliche Nutzungen: Bars, flexibel einteilbare Ladenflächen, das Restaurant „Alter Schinken“. Zum Teil erstrecken sich diese auch auf das Untergeschoss, mit welchem sie über Lufträume verbunden sind. Im Bereich des Restaurants sind dabei die Böden teilweise verglast und präsentieren so die Fundamente des ursprüng-lichen Bauwerks. Darüberhinaus werden die Flächen des Untergeschosses für Gebäudetechnik genutzt.

​Der große Lichthof im Zentrum des Gebäudes leitet den Besucher aus den Foyers weiter zu der skulpturalen Haupttreppe, über welche die drei Obergeschosse erschlossen werden. Das Atrium und die Lufträume in den Glasvolumen sorgen für Transparenz, Übersicht und geschossübergrei-fende Blickbeziehungen innerhalb des gesamten Gebäudes. Die Flächen um das Treppenhaus dienen der Erschließung auf den einzelnen Ebenen und sorgen zusätzlich für Raumfluss.  
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 ​Grundrisse

Die Grundrisse der Obergeschosse zeichnen sich durch die Flexibilität ihres Nutzungsprogramms aus - es werden die Freiheiten eines Rastersystems ausgenutzt und somit ein Motiv der Architektur Schinkels weitergedacht. Dabei bilden die beweglichen, abmontierbaren Trennwände der an den Fassaden liegenden Räume einen enscheidenden Teil des Konzepts. Diese ermöglichen es, Ausstellungssääle frei einzuteilen, Seminarräume zu halbieren oder zu vergrößern, Bürobereiche frei aufzugliedern.
In den vorliegenden Grundrissen sind Möglich-keiten einer geschossweisen Aufteilung in Ausstellungs-, Seminar- sowie Arbeits-/Büro-flächen abgebildet, um aufzuzeigen, dass alle Funktionen innerhalb des Gebäudes koexistieren können. Alternativ können aber auch beispielsweise die Ausstellungsflächen über zwei Ebenen verteilt werden und über die Lufträume eine vertikale Bezüge zueinander bekommen. Oder es erfolgt eine deutlich kleinteiligere Aufteilung.

Das erste Obergeschoss bietet insgesamt ca. 1020 m² an Veranstaltungs- bzw. Ausstellungsflächen. Das mobile Trennwandsystem ermöglicht es, die Flächen voneinander zu trennen, um so einzelne Bereiche zu schaffen oder diese zu zonieren, ohne den Raumfluss der Ausstellung zu behindern. Dabei sind Abschnitte zwischen 90 m² und 290 m² möglich.

Das zweite Obergeschoss hat ein ähnliches Flächenangebot und ist beispielhaft für eine Nutzung als Seminar- und Vorlesungsräume dargestellt. Dank dem Trennwandsystem sind Aufteilungen in Räume zwischen 60 m² bis 180 m² möglich - die mobilen Trennwände erlauben es, die kleinsten Seminarräume in ihrer Fläche zu verdoppeln.

Auf der dritten Ebene befindet sich als Abschluss der privateste Bereich der Bauakademie. Hier sind Büro- bzw Arbeitsflächen vorgesehen, die von verschiedenen Nutzern anmietbar sind – Großraumbüros, studentische Arbeitsplätze, Verwaltung etc. Dank einer großzügigen Verglasung zum Umgang sowie Belichtung über Dachfenster sind hier räumlich hochwertige Arbeitsbedingungen gewährleistet. Durch flexible Kleinraumboxen, die als Einzelbüros oder Besprechungsräume genutzt werden können und je nach Nutzer platziert werden können, ist sichergestellt, dass auf alle Bedürfnisse reagiert werden kann.

Neben der Haupttreppe verfügt der Umgang auf jedem Stockwerk über Sanitärblöcke sowie Sekundärerschließungstürme. Hier sind auch Aufzüge, inklusive eines geräumigen Lastenaufzugs, untergebracht. So ist eine übersichtliche, barrierefreie Erschließung aller Geschosse möglich.   
 
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Wettbewerb
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Bei dem offenen, weltweit ausgeschriebenen Wettbewerb setzte sich das Architekturbüro Milch in der ersten Runde gegen zahlreiche namhafte Büros, Institutionen und Arbeits-gemeinschaften durch und schied erst in der folgenden, letzten Runde knapp vor der Preisverleihung aus.
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